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Corona Krise – eine Chance in schwierigen Zeiten

Rückblickend betrachtet können wir sagen, dass wir letzten Sommer die richtige Entscheidung getroffen haben. Das mag für den ein oder anderen unverständlich klingen, da wir die vermeintliche Sicherheit (fester Job, Wohnung, Wohnsitz, die meisten Verpflichtungen und einigen Besitz) aufgegeben haben.

Was ist schon sicher?

Die derzeitige Corona Krise bestätigt uns darin, dass es keine wirkliche Sicherheit gibt. Die Wirtschaft erlebt einen extremen Einschnitt, die meisten Aktien verlieren an Wert, ebenso wie Ressourcen wie Öl und Metalle.

Unsere Sicherheiten aufzugeben, schenkte uns Zeit, um unseren Lebensstil zu reflektieren. Wir bemerkten, dass unsere Jobs nicht dem entsprachen, was uns wichtig ist. Unsere damaligen Arbeitgeber legen wenig Wert auf Umweltschutz und agieren damit keinesfalls nachhaltig. Es ist längst bekannt, dass wir für unseren Lebensstil in Deutschland, Österreich und weiteren sogenannten „Erste-Welt-Ländern“ im Schnitt ca. 3,5 Erden bräuchten, um unseren Lebensstil langfristig zu erhalten. Diese Erkenntnis ist nicht neu und dennoch gibt es wenige Ansätze dem entgegen zu wirken, dass zukünftige Generationen weiterhin gut leben bzw. überleben können.

Ein Anfang kann jeder sein

So nahmen wir uns vor, bei uns anzufangen. Wir begannen damit, wieder Kontakt zu einer Umweltschutzorganisation aufzunehmen, bei der Jenni vor einigen Jahren aktiv war. Wir beschäftigten uns mehr mit diesem Thema und mit Möglichkeiten, wie wir unseren Lebensstil verändern können, um umweltfreundlicher zu leben.

Hierbei stießen wir selbstverständlich auf Themen wie Zero Waste, Minimalismus, wir nutzten mehr das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel und versuchten das Auto öfter stehen zu lassen. Wir verkauften unsere Fahrzeuge und reduzierten unseren Konsum. Außerdem versuchten wir nachhaltiger zu konsumieren und zu verwerten. Hier ging es um Themen wie Second Hand, Recycling, Upcycling, DIY, Reparaturen, usw. Wir experimentierten damit eigene Kosmetikprodukte herzustellen und es erstaunte uns, wie einfach das ging und wie gut es funktionierte. Zudem stellten wir mit der Zeit fest, dass wir mehr Wertschätzung für Materialien, Lebensmittel und uns selbst bekamen. Hierzu ein paar Gedankengänge:

  • Warum sollten wir uns etwas auf die Haut schmieren, das nicht essbar ist?
  • Weniger Besitz bedeutet weniger Verpflichtungen, damit weniger Arbeit und mehr Zeit
  • Kein Mensch kann in mehr als einem Bett schlafen. Warum also mehr als eine Wohnung besitzen?
  • Weniger Besitz und Verpflichtungen bedeuten mehr Freiheit
  • Kann ich mit meinen derzeitigen Kenntnissen ohne ein funktionierendes (Wirtschafts-)System so weiterleben bzw. überleben?

Vor allem der letzte Gedankengang hat für uns immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mit dem Wissen, dass sich unser Klima verändert und das nicht zu unserem Vorteil, machen wir uns Gedanken darüber, wie wir überleben sollen, wenn unser (Wirtschafts-)System aus den Fugen gerät. Der Klimawandel hat zur Folge, dass wir weniger bewohnbares Land haben, Wasser knapp und wir vermehrt Umweltkatastrophen ausgesetzt werden.

Eine unvorhergesehene Chance

Ende letzten Jahres hatten wir noch nicht daran gedacht, dass sich ein Virus verbreiten würde, welcher uns viel schneller zeige, dass unser Wirtschaftssystem in kürzester Zeit aus den Fugen geraten kann, als je erwartet bzw. prognostiziert wurde. Heute erscheint uns es daher umso wichtiger zu wissen, wie wir unabhängig von diesem, also autonom leben können. Hierbei führt für uns kein Weg daran vorbei dies mit der Natur und nicht gegen sie zu gestalten.

Unser ursprünglicher Plan war es auf Reise zu gehen und während dieser zu lernen, wie wir uns selbst versorgen können. Wir wollten uns mit Themen und Ansätzen auseinandersetzen wie  Permakultur, erneuerbare Energiegewinnung und wie ein von fossilen Brennstoffen unabhängiges Leben geführt, unser biologischer Fußabdruck verkleinert, Müll vermieden und mehr recycelt werden kann.

Das Auftreten der Corona Krise hat dazu geführt, dass die Dringlichkeit diese Kenntnisse zu erlangen, für uns weiter gestiegen ist. Leider mussten wir aufgrund der neuen Situation auch unsere Reise abbrechen und zurück nach Europa kommen. Heute sind wir mit gemischten Gefühlen wieder in Europa gelandet. Zum einen sind wir traurig, dass die Reise vorbei ist. Zum anderen aber erleichtert, rechtzeitig zurückgekommen zu sein.

Diesen ungewollten Abbruch unserer Reise sehen wir nun nicht als Rückschlag sondern als Chance. Wir kommen zurück mit demselben Zukunftsplan, jedoch mit neuen Ideen, Perspektiven und viel Motivation weiter zu machen. Auch innerhalb der Quarantäne wird unsere Reise weiter gehen und gern möchten wir euch auf diese mitnehmen. Wenn euch interessiert, wie es weiter geht, verfolgt weiter unseren Blog. Schenkt uns eure Kommentare, teilt euer Feedback und eure Ideen mit uns, damit wir gemeinsam lernen können.

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